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Selfpublisher-Leben - Spar nicht am Lektorat!

Was bei einem Verlagsbuch selbstverständlich ist, wird bei so manchem Selbstverleger gern ignoriert: das Manuskript vor der Veröffentlichung professionell lektorieren zu lassen. Der Grund: Zu teuer … Es stimmt, dass die Kosten für ein Lektorat auf dem ersten Blick recht hoch sind, doch sie sind jeden Cent Wert. Wer seine Bücher ohne eine Prüfung auf Rechtschreibfehler, Zeichensetzungsfehler, Logikfehler, Wiederholungen veröffentlicht, wird seine Chancen, mit dem Schreiben Geld zu verdienen, deutlich verringern.

 

Deshalb kann ich euch nur nahelegen, wirklich jedes eurer Bücher, das ihr selbst verlegt bzw. in einem Selbstverlag herausbringt, lektorieren zu lassen. Je professioneller das selbstverlegte Buch im Gesamtpaket wirkt, desto höher werden eure Leserzahlen und desto besser die Rezensionen sein.

 

Was ist ein Korrektorat? Was ist ein Lektorat?

 

Ein Korrektorat beinhaltet die Korrektur

 

der Grammatik,

der Rechtschreibung,

der Zeichensetzung sowie

des Satzbaus.

 

Das Lektorat ist umfangreicher und umfasst neben einem klassischen Korrektorat außerdem mindestens die Korrektur und Überprüfung

 

der sprachlichen Gestaltung,

und der inhaltlichen Gestaltung

und des Stils.

 

Als sehr kritischer Leser prüft der Lektor das Manuskript auf Herz und Nieren. Während man als Autor bzw. Autorin seinem Manuskript gegenüber irgendwann vollkommen betriebsblind wird, erkennt der Lektor, ob eine Figur auch auf Seite 100 noch stimmig ist. Zudem betrachtet er aus professioneller Distanz die Stärken und Schwächen eines Textes und gibt euch Anregungen, wie ein Text optimiert werden kann.

 

Die Suche nach dem passenden Lektor

 

Dank des Internets ist es heute relativ einfach, einen Lektor bzw. eine Lektorin zu finden. Ich habe meinen Lektor über die Suchfunktion von Google gefunden. Aber es geht noch einfacher: Auf den folgenden Links findet ihr Lektorenverzeichnisse:

 

http://www.vfll.de/lektor-in-finden/

 

http://www.lektorat.de

 

http://www.lektoren.de

 

Wem vergebe ich den Auftrag?

 

Bereits bei der Auswahl der potenziellen Lektoren solltet ihr darauf achten, ob sie sich auf Belletristik (am besten sogar mit Schwerpunkt Kinderbücher, Krimis, Biografien etc.) spezialisiert haben. Wenn ihr einen historischen Roman geschrieben habt, könntet ihr beispielsweise nach einer Lektorin schauen, die den Schwerpunkt Geschichte hat.

 

Anschließend ist es ratsam, zwei bis drei Lektoren auszuwählen und diese um ein Probelektorat zu bitten. Dieses umfasst meist etwa zwei bis fünf Normseiten, die ihr kostenlos oder kostengünstig lektoriert zurückerhaltet. Auf diese Weise könnt ihr sehen, welcher Lektor für euch in Frage kommt. Es kann nämlich durchaus sein, dass ihr mit dem Stil eures Lektors nicht zurechtkommt - oder vice versa.

 

Nach dem Probelektorat erhaltet ihr ein Angebot. Ein Korrektor kostet je nach Aufwand  im Durchschnitt zwischen drei und sechs Euro pro Normseite, ein Lektorat zwischen vier und acht Euro pro Seite. Obwohl das Lektorat wirklich keine günstige Angelegenheit ist, solltet ihr den finanziellen Aspekt nicht als Ausschlusskriterium sehen. Denkt daran, dass euer Buch eure Visitenkarte ist. Wer aufgrund eines nicht lektorierten Buches negative Bewertungen erhält, sollte sich nicht wundern, wenn das zweite Buch nicht mehr gekauft wird. Die Leser erwarten auch von einem Selbstverleger ein professionelles Buch.

 

Korrektursoftware: Weniger Arbeit für den Lektor, günstiger für den Autor

 

Erleichtert eurem Lektor die Arbeit, indem ihr eure Arbeit immer zunächst durch ein Korrektoratsprogramm laufen lasst. Mit diesem Vorgehen könnt ihr übrigens sogar Geld sparen, denn viele Lektoren bieten die Probelektorate auch aus Eigennutz an: sie sehen auf Anhieb, wie viel Arbeit sie erwartet. Ist ein Manuskript gespickt mit Rechtschreibfehlern, wird das Angebot teurer als wenn diese nur stellenweise auftreten.

 

 

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