Hinweis: Dieses Buch wurde mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Dies beeinflusst jedoch nicht meine objektive Bewertung des Inhalts.
Ruth K. Westheimer
Vom Glück der Verbundenheit
Erkenntnisse aus meinen ersten 96 Jahren
Dr. Ruth K. Westheimer, auch bekannt als Dr. Ruth, war Amerikas bekannteste Sexualtherapeutin und die erste Einsamkeitsbeauftragte des Bundesstaats New York. In ihrem kurzweiligen Ratgeber „Vom Glück der Verbundenheit“ teilt sie ihre Erkenntnisse aus 96 Jahren Lebenserfahrung zum Thema Einsamkeit und möchte damit Menschen, die ungewollt einsam sind, helfen, wieder ein soziales Leben aufzubauen - unterstützt durch eigene Erfahrungen, praxisnahen Beispielen wie auch verhaltenstherapeutische Strategien.
Westheimer lädt den Leser in ihrem Buch ein, sich aus den 100 Wegen aus der Einsamkeit, die sie vorschlägt, Strategien für das eigene Leben herauszusuchen und sie auszuprobieren. Die Handlungsanweisungen sind deutlich und zeigen: jeder darf selbst aktiv werden, um sich mit anderen zu verbinden. Einfach nur abzuwarten oder sich als Opfer der Umstände zu sehen - für Ruth Westheimer ist das keine Option. Mit Anekdoten aus ihrem reichen Leben zeigt sie, dass auch sie, die Jahrzehnte in der Öffentlichkeit stand, Einsamkeit erfahren hat. Sie hat durchlebt, wovon sie schreibt - und das macht das Buch umso wertvoller und authentischer.
Westheimer fordert liebevoll, aber doch bestimmt auf, sich aufzuraffen, unter Menschen zu gehen. Westheimer ist nicht nur auf persönliche Treffen aus, sondern erweitert ihren Tipps auch auf den digitalen Raum.
Dabei spricht sie nicht nur Menschen an, die Einsamkeit gerade erleben - auch diejenigen, die ein reiches Sozialleben haben, können von ihrem Buch profitieren. Sie dürfen ihre Beziehungen wertschätzen und daran arbeiten, sie zu vertiefen.
Westheimers Botschaft ist, dass das eigene Wohlbefinden durch die Verbundenheit mit anderen Menschen steigt. Schicksalsschläge lassen sich gemeinsam leichter ertragen, Hochphasen im Leben machen mit anderen Menschen mehr Spaß.
Der Schreibstil hat mich nicht ganz abgeholt, was wahrscheinlich daran lag, dass ich erst vor einer Weile „Das Geschenk“ von Edith Eger gelesen hatte. Hier hatte mir der herzliche, charmante Stil sehr zugesagt. Westheimer Sätze sind kürzer, prägnanter, aber dennoch authentisch und freundlich. Sie holen den Leser ebenso ab, nur eben auf einer anderen Art.
"Vom Glück der Verbundenheit“ ist definitiv empfehlenswert.